Rückblick Storck
Bicycles
Idstein/Wien, 09.12.20
1. Welche Maßnahmen hat Storck während
Corona unternommen, um weiter auf Kurs zu bleiben? Die Corona-Pandemie hat uns schon vor Beginn
in Deutschland beeinflusst, da unsere Produktionsbetriebe in China bereits im Januar betroffen waren. Die Fahrradbranche zählt
jedoch zu den Branchen, die insgesamt betrachtet von den Auswirkungen der Pandemie profitieren konnten. Dennoch mussten wir
uns neu strukturieren und sind froh, dass wir bereits vor zwei Jahren auf Direktvertrieb u.a. über den Onlineshop umgestellt
haben, denn auch unsere Stores mussten für ein paar Wochen schließen. Überrollt wurden wir dann von der riesigen Nachfrage
nach unseren Premium-Bikes. Verbunden mit den Lieferschwierigkeiten aller Produzenten und Zulieferern war und ist das nach
wie vor eine große Herausforderung. Wir planen daher teilweise bis 2022.
2. Was gab Ihnen und Storck in dieser Zeit Hoffnung? In dieser Zeit haben
wir aber auch unsere Stärken im gesamten Unternehmen entdeckt. Zum einen sind wir den richtigen Trends gefolgt, insbesondere
hinsichtlich (Elektro-)mobilität und der zunehmenden Nachfrage im Bereich Gravel. Das zeigt sich nicht zuletzt an unserem
absoluten Bestseller 2020, dem Gravelbike Grix. Wir haben mit „direct-to-customer“ auf das richtige Geschäftsmodell gesetzt
– im November haben wir ein Auftragsvolumen über den Onlineshop generiert, das sich im Vergleich zum Vorjahr um 500% gesteigert
hat. Und wir haben Menschen in unserem Unternehmen beschäftigt, die mit uns ein Team bilden und gemeinsam durch schwere Zeiten
gehen. Auch die über viele Jahre bestehenden Partnerschaften geben uns Hoffnung.
3. Gab es etwas, das Sie in dieser Zeit lernen und für die Zukunft mitnehmen konnten? Es gibt einiges, das wir für die Zukunft mitnehmen können. Storck wird noch viel nachhaltiger und langfristiger planen.
Man teilt die Risiken auf und setzt auf eine Diversifizierung. Extrem hohe Frachtkosten und die Tatsache, dass baugleiche
Komponenten woanders deutlich teurer eingekauft werden müssen, haben unsere Margen sehr gedrückt. Wir haben aber gelernt,
dass in jeder Krise auch eine Chance steckt. Storck hat dieses Jahr neben einer Gesellschafterumstrukturierung und einem zweiten
Geschäftsführer auch eine starke Verjüngung des Teams erfahren dürfen. Für das Jahr 2021 haben wir unseren Personalstamm verdoppelt
und werden gestärkt aus dieser Situation herausgehen.